Kreditzweitmarktförderungsgesetz

Bun­des­tag und Bun­des­rat haben zum Jah­res­en­de das Kre­ditz­weit­markt­för­de­rungs­ge­setz (Gesetz zur För­de­rung geord­ne­ter Kre­ditz­weit­märk­te und zur Umset­zung der Richt­li­nie (EU) 2021/2167 über Kre­dit­dienst­leis­ter und Kre­dit­käu­fer sowie zur Ände­rung wei­te­rer finanz­markt­recht­li­cher Bestim­mun­gen BGBl 2023 I Nr 411 vom 29.12.2023) ver­ab­schie­det. Ein­zel­ne Pas­sa­gen aus dem Wachs­tums­chan­cen­ge­setz wur­den in die­ses Gesetz über­nom­men und konn­ten zusam­men mit wich­ti­gen Anpas­sun­gen im Bür­ger­li­chen Gesetz­buch durch das Gesetz zur Moder­ni­sie­rung des Per­so­nen­ge­sell­schafts­rechts (MoPeG) zum 1.1.2024 in Kraft tre­ten.

Gas-/Wärmepreisbremse

Mit Art. 19 des Kre­ditz­weit­markt­för­de­rungs­ge­set­zes wur­den die §§ 123 bis 126 Einkommensteuergesetz/EStG, wel­che die Besteue­rung der soge­nann­ten „Dezem­ber­hil­fe“ regel­ten, auf­ge­ho­ben. Damit sieht der Gesetz­ge­ber nun end­gül­tig von einer Besteue­rung der Ent­las­tungs­be­trä­ge für lei­tungs­ge­bun­de­ne Erd­gas­lie­fe­run­gen nach dem Erd­gas-Wär­me-Sofort­hil­fe­ge­setz an Letzt­ver­brau­che­rin­nen und Letzt­ver­brau­cher ab.

Zinsschranke

Eben­falls vom Wachs­tums­chan­cen­ge­setz in das Kre­ditz­weit­markt­för­de­rungs­ge­setz über­nom­men wur­den die Neu­re­ge­lun­gen zur Zins­schran­ke (§ 4 h EStG). Nach die­ser Rege­lung kön­nen Zins­zah­lun­gen, die ein Betrieb leis­tet, nur bis zur Höhe des Zins­er­trags des Unter­neh­mens und dar­über hin­aus nur bis in Höhe des ver­re­chen­ba­ren EBIT­DA (Erträ­ge vor Zin­sen, Steu­ern und Abschrei­bun­gen auf Sach­an­la­gen sowie auf imma­te­ri­el­le Wirt­schafts­gü­ter) als Betriebs­aus­ga­ben gel­tend gemacht wer­den. Wesent­lich erwei­tert wur­de der Begriff der Zins­auf­wen­dun­gen durch einen Ver­weis auf die ATAD-Richt­li­nie (Ver­weis auf Art. 2 Abs. 1 der Richt­li­nie (EU) 2016/1164 des Rates vom 12.7.2016) mit Vor­schrif­ten zur Bekämp­fung von Steu­er­ver­mei­dungs­prak­ti­ken mit unmit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf das Funk­tio­nie­ren des Bin­nen­markts (ABl. L 193 vom 19.7.2016, S. 1, vgl. § 4h Abs. 3 Satz 2 EStG-neu). Unter Ver­weis auf die­se Richt­li­nie sind künf­tig Zins­auf­wen­dun­gen für alle Arten von For­de­run­gen oder ver­gleich­ba­ren Auf­wen­dun­gen sowie Auf­wen­dun­gen für die Beschaf­fung von Finanz­mit­teln zu berück­sich­ti­gen.

Stand: 28. Janu­ar 2024